Prof. Dr. phil. habil. Horst Langer

V. ADDENDA

1. Horst Langer: Über Sibylla Schwarz (1621-1638)
2. Sibylla Schwarz, Das schnöde Tun der Welt

Aus den Klappentexten zu: Sibylla Schwarz, Das schnöde Tun der Welt. Herausgegeben von Horst Langer. Einband und Illustrationen von Ronald Paris. Mesekenhagen 2009.

Wird von einem nur gesaget,
Dass er etwas weiß und kann,
So wird anfangs nur gefraget:
Ist er auch ein Edelmann?
Ist er's nicht, so wird verlachtet,
Was er je und je gemachet.

Sibylla Schwarz


Um das Jahr 1638 lebte Sibylla Schwarzin. Diese war ein Wunder ihrer Zeit, denn sie hat von dem dreizehnten Jahr ihres Alters bis zum siebzehnten, worin sie seligen Todes verblichen, Verse geschrieben, die vor solche zarte Jugend unvergleichlich sind. Da zu derselben Zeit Männer, die nachgehends keinen geringen Ruhm in der Poesie erworben, es ihr bei weitem nicht gleich getan.

Poetiklehrer Daniel Georg Morhof, 1682

Paläste und Tempel werden errichtet, Heere ringen, die Elemente sind in Aufruhr, es wird um das Schicksal von Weltreichen gewürfelt, und der König ist in Wirklichkeit nichts als ein vermummter Komödiant, sein goldener Thron ein Lattengerüst, sein stattlicher Palast ein paar Ellen Tuch und ein paar Töpfe Farbe, die Blitze sind aus Kolophonium, und um Mitternacht ist alles aus. Alles Maske und Schminke, alles Täuschung und Verstellung, alles flüchtig und nichtig - das ist das Theater. Und was entsprach vollkommener dem Wesen der barocken Welt?

Richard Alewyn, 1959


Professor Ronald Paris in seinem Atelier
beim Signieren des Bandes
"Das schnöde Tun der Welt. Gedichte aus der
Barockzeit" von Sibylla Schwarz.
Foto: H. Langer


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